Spannende Einblicke beim Ausflug in die Keltenwelt am Glauberg

Die Klientinnen und Klienten des Ambulant Betreuten Wohnens haben einen Ausflug zur Keltenwelt am Glauberg unternommen. Die Helga-Gunderlach-Stiftung förderte den Ausflug mit ihren Spendenmitteln.

Ein Bericht von Tobias Winkler, Erwin Röder, Sigfried Röder, Brigitte Schaap

Fangen wir mal mit dem Hügel an: Wir sind steil den Berg, den Glauberg, hochgelaufen. Es war warm.
Der steile Weg ging an einem Maisfeld, an Apfel- und Nussbäumen entlang. Oben angekommen liefen wir weiter über einen Wiesenweg. Dann konnten wir schon die schwarzen Krieger sehen.

Und was war vor der Bergbesteigung? Wie sind wir in die Wetterau gekommen?
Morgens ging es von Offenbach mit der S-Bahn zum Frankfurter Hauptbahnhof und mit einer Regionalbahn über Nidda in die Wetterau, in den Ort namens Glauberg. Für die Fahrt musste keiner etwas zahlen, weil genug Leute ein „B“ im Ausweis hatten. Zuerst gingen wir durchs Dorf, den Hinweisschildern nach. Herr Winkler ging vorneweg und war unser Wegweiser. Oben auf dem Glauberg hatten wir eine kurze Verschnaufpause, bis unsere Führung begann. Die Frau, die uns führte, ist seit 20 Jahren in der Keltenwelt tätig.

Keltenwelt – was ist denn das?
Ein großer Grabhügel, in dem vor 2.400 Jahren ein Häupt-ling begraben wurde. In diesem und weiteren Gräbern fand man Waffen und Schmuck aus Eisen und Gold. Auf dem Hügel wächst heute Gras, das von Schafen kurz-gehalten wird. Die Keltenwelt wurde entdeckt, als zwei Männer mit dem Flugzeug über den Berg flogen. Dabei ha-ben sie mitten im Maisacker einen großen Kreis entdeckt. Dort haben sie später gebuddelt und fanden das Grab. Der Hügel, der heute wieder aufgeschüttet ist, war nach der Zeit der Kelten von Bauern abgetragen worden, weil sie genau dort ihren Mais anbauen wollten. Es war ein großer Zufall, dass die Keltenwelt mit ihren Gräbern und Häusern unter der Erde entdeckt wurde.

Bei der Führung wurden wir gefragt, was Prozessionen sind, weil vor dem Grabhügel eine Prozessionsstraße ist. Dieter Lange wusste, was Prozessionen sind. Die Kelten kamen früher aus ihren Häusern und gingen über Prozes-sionsstraßen, um auf dem Berg zu feiern.

Vom vielen Zuhören und Gucken haben wir Hunger bekommen und sind in das Museumsgebäude, wo es Grüne Soße, Salat, Pellkartoffeln, Kuchen und vieles andere gab. Für den anschließenden Museumsbesuch mussten wir unseren Impfnachweis vorlegen. Erst dann durften wir hinein. Dort wurde detailliert gezeigt, wie die Kelten beerdigt wur-den. Die Fundstücke, wie zum Beispiel das Schwert, Broschen, um Kleidung zusammenzuhalten, und eine Trinkkanne konnte man im Original sehen. Es gab eine 3D-Projektion, mit der man die Kanne von allen Seiten betrach-ten konnte. Es gab außerdem einen Projektor, der unsere Schattenbilder mit Schatten von Kriegern zusammenbrach-te, bewegte Bilder. Das sah dann so aus, als ob die Krieger uns verfolgten. An einem Touch-Bildschirm konnte man die Keltenwelt als Puzzle zusammensetzen.

Die Grabschätze sind aus Eisen, weil das Volk der Kelten in der Eisenzeit lebte. Verziert wurde mit Gold und Silber. Einzelne Knochen von Tieren, die zur Zeit der Kelten gelebt haben, wurden auch ausgestellt.

Am Nachmittag machten uns wir uns auf den Rückweg. Am Dorfeingang befindet sich ein privater Garten, an dessen Zaun entlang sehr viele Dahlien blühten. Erwin Röder hat die beiden Leute im Garten angesprochen. Darüber haben sich die Leute gefreut und erzählt, dass sie die Blumen düngen. Der Rückweg war kürzer und führte uns über Hanau. Dort fuhren wir mit der S8 über Mühlheim nach Offenbach. Eine Frau, die auf Reisen war, zeigte uns im Bahnhof Hanau den Weg.

Dank der Helga-Gunderlach-Stiftung war für uns alles kostenlos!

Nachsatz: Im Frankfurter Stadtwald, an der heutigen Stadt-grenze zu Offenbach, wurde auch ein Kelten-Häuptling entdeckt. Das Grab ist 2.700 Jahre alt. Im Archäologischen Museum Frankfurt werden die zahlreichen Grab-Beigaben gezeigt. Dieser Keltenfürst herrschte gut 250 Jahre vor dem Fürsten vom Glauberg. Es handelt sich um einen der ältes-ten bekannten Keltenfürsten. Dieses Grab schauen wir uns als Nächstes an!