Aufruf zur Europawahl am 9. Juni: Teilhabe statt Ausgrenzung!

In unserem Verein arbeiten Menschen aus 57 verschiedenen Herkunftsländern. Wir betreuen die unterschiedlichsten Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung. Über diese Vielfalt freuen wir uns und wenden uns gegen jegliche Form von Ausgrenzung und Diskriminierung.

Die AfD propagiert eine Politik der Ausgrenzung und steht im Widerspruch zu einer vielfältigen Gesellschaft. Ihre Werte stehen im Widerspruch zu den Grundwerten unserer Demokratie, unserer Gesellschaft und unseres Vereins. Daher schließen wir uns dem Aufruf der Bundesvereinigung Lebenshilfe an: „Teilhabe statt Ausgrenzung. Keine Stimme für die AfD.“ Das gilt für die Wahl zum Europäischen Parlament ebenso wie für die vielen Kommunalwahlen, die am kommenden Sonntag von Mecklenburg-Vorpommern bis Baden-Württemberg stattfinden.

Fast 80 Jahre nach der mörderischen NS-Zeit herrscht in Deutschland wieder ein Klima, in dem Minderheiten wie Menschen mit Behinderung ausgegrenzt und sogar mit dem Tode bedroht werden. Vor wenigen Tagen gab es zwei mutmaßlich rechtsradikale Anschläge auf Gebäude der Lebenshilfe Mönchengladbach. Unbekannte warfen Ziegelsteine mit der Aufschrift „Euthanasie ist die Lösung“. Nun ermittelt der Staatsschutz. Mit „Euthanasie“ ist das Tötungsprogramm der Nationalsozialisten gemeint, dem etwa 300.000 Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung zum Opfer fielen. Ulla Schmidt: „Wir verurteilen diese feigen Taten in Mönchengladbach aufs Schärfste und fühlen mit den Bewohnern und Mitarbeitenden, die jetzt schreckliche Ängste ausstehen müssen.“

Weil sich Hass und Hetze rasant ausbreiten in der Gesellschaft, wird das öffentliche Eintreten für die Demokratie immer wichtiger. Bereits am 21. März 2017 haben hat die Bundesvereinigung der Lebenshilfe in einem Beschluss deutlich gemacht, dass Lebenshilfe und AfD unvereinbar sind. In der Folge hat die Lebenshilfe, auch gemeinsam mit anderen Verbänden, immer wieder darauf hingewiesen, dass die AfD Inklusion als „Ideologie-Projekt“ ablehnt und Menschen diskriminiert, die nicht ins völkisch-nationalistische Weltbild passen.

Wir hoffen, dass bei der Europawahl am Wochenende Millionen Menschen ihre Stimme für eine demokratische Partei und ein weltoffenes und soziales Europa abgeben. Und wir hoffen, dass alle sich verantwortlich fühlen, unsere Demokratie zu verteidigen und andere zur Stimmabgabe motivieren, sodass wir als Gesellschaft für Vielfalt und Teilhabe eintreten!