Unterwegs für mehr Barrierefreiheit!

Letztes Jahr hat Philipp, ein Bewohner der Wohnanlage Obertshausen, bereits in Kooperation mit einem Studenten der Frankfurter University of Applied Sciences an Konzepten für ein inklusives Hotel mitgewirkt. Als sich für ein weiteres Projekt von Studierenden des Masterstudiengangs „Inclusive Design (ID)“ die Möglichkeit ergab, Philipps Erfahrungen als Mensch mit Handicap in die Planung von inklusiven Konzepten einzusetzen, war die Freude groß.

Philipp berichtet: „Mir selbst ist es sehr wichtig, dass Orte für alle Menschen gut zu nutzen sind, egal ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Bei so einem Projekt denke ich nicht nur an mich, sondern an viele andere Personen mit Handicaps, für die ich auch etwas erreichen kann. Weil ich selbst gern auf Konzerte und Veranstaltungen gehe, hat es für mich echt super gepasst, dass es um einen Umbau für mehr Barrierefreiheit in Kunst und Kultur geht.“

Gemeinsam mit Nur und Hatice hat Philipp sich bei einer zweistündigen Begehung ein Kunst- und Kulturzentrum in Frankfurt angeschaut und dieses aus seinem Blickwinkel auf bereits gelingende Aspekte, vor allem aber auf noch zu überwindende Barrieren hin untersucht. Die Institution plant, sich mit Hilfe der Beratung durch die Studierenden der Fachhochschule zu einem Pilotprojekt barrierefreier Kunst- und Kultureinrichtungen zu entwickeln – wofür Philipp als einer von verschiedenen Studienteilnehmenden einen Beitrag leisten kann.

Vor und nach der Begehung selbst – bei der z.B. das Hineingelangen in das Gebäude, das Kaufen von Tickets, das Abgeben von Kleidung an der Garderobe, der Zugang zum Aufführungssaal selbst, die Benutzung von Aufzügen und Toiletten simuliert wurden – fanden jeweils Interviews statt, in denen Philipp seine Erwartungen, Erkenntnisse, aber auch seine Gefühle mit in die Studie einbringen konnte. Hierbei konnte er sich genug Zeit lassen, alles in der nötigen Zeit und Ruhe zu reflektieren. Philipp resümiert: „Ich bin echt froh und auch stolz, bei der Studie dabei gewesen zu sein. Besonders, weil es hier um eine geplante Veränderung geht, die wirklich umgesetzt werden soll. Ich bin gespannt, was am Ende daraus wird!“