Spannender Bundesfreiwilligendienst mit Kindern und Jugendlichen im Ambulanten Dienst
Brenda N. absolvierte einen Bundesfreiwilligendienst im Ambulanten Dienstes. An Schultagen arbeitete sie in der Nachmittagsbetreuung für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, in den Schulferien bei Ferienspielen. Auch die Gruppenangebote am Wochenende wie Ausflüge in den Zoo lernte sie während ihres abwechslungsreichen Freiwilligendienstes kennen.
Brenda kommt aus Uganda und kam nur einige Tage vor ihrem ersten Arbeitstag bei der Behindertenhilfe Offenbach in Deutschland an. So waren nicht nur die Erfahrungen in ihrem Bundesfreiwilligendienst für sie neu, sondern auch die Sprache und Kultur, die Menschen und auch das Wetter in Deutschland.
Hier erzählt sie von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in dieser Zeit:
„Ich kam im Winter nach Deutschland, um genauer zu sein im Oktober. Die Menschen haben sich auf den Winter vorbereitet, aber für mich hat es sich bereits wie Winter angefühlt. Ich habe von dem Moment an angefroren, in dem ich mit dem Flugzeug am Flughafen in Frankfurt gelandet bin. Diese Kälte hat mich daran erinnert, dass ich von jetzt an auf mich selbst gestellt bin, so weit weg von zu Hause.
Ich habe mich gefreut, in einem neuen Land zu sein. Nicht nur irgendein Land, sondern Deutschland. Das Land, aus dem mein Traumauto, ein Audi, herkommt. Es war wie ein Traum, der wahr geworden ist. Zur gleichen Zeit war ich ängstlich und besorgt. Ich sah mich um und alles war so neu. Da waren so viele Fragen in meinem Kopf und ich war ängstlich, sie zu stellen.
Einige Zeit später begann ich meine Arbeit bei der Behindertenhilfe Offenbach an meinem Geburtstag. Das Sprichwort „ein neues Jahr, ein neuer Anfang“ traf voll und ganz auf mich zu.
Zu Anfang war ich ziemlich verloren. Ich wurde abgeholt, besser gesagt gefunden, von einer Mitarbeiterin die zufällig eine von jenen war, die sichergehen sollte, dass ich mich gut einlebe. Sie zeigte mir alle Routinen in der Nachmittagsbetreuung und den Fakt, dass sie mich sogar zwei Mal zum Arzt begleitete, sehe ich nicht als selbstverständlich. Sie war so lieb und sie weiß eventuell nicht, wie sehr ich sie und das, was sie für mich getan hat, schätze. Bitte hör niemals damit auf, anderen eine Freude zu machen.
Ich habe meinen Bundesfreiwilligendienst in der Nachmittagsbetreuung gemacht. Hier erzähle ich euch, wie mein Alltag dort aussah.
In der Nachmittagsbetreuung arbeiten wir mit Kindern, die eine geistige Beeinträchtigung haben. Das mag etwas beängstigend klingen, aber das ist die Art von Arbeit, bei der du deine alltäglichen Probleme vergisst. Stell dir einen Job vor, bei dem du all die Dinge machen kannst, bei denen du denkst, du hättest im Alltag keine Zeit dafür. Wir hören Musik, tanzen, klatschen und lachen. Wir arbeiten und spielen Spiele zur selben Zeit. Wir müssen keine Telefongespräche führen oder Termine machen, um UNO zu spielen. Das ist, was unseren Job einzigartig macht. Die Arbeit fordert dich, aber sie belohnt dich auch. Der fordernde Teil kommt zwar meist zuerst, aber wenn man lernt, damit umzugehen, dann kann man sich auf jeden neuen Tag freuen. Und die Kinder in der Betreuung haben eine Menge Liebe zu verschenken und brauchen keinen Grund, um sie dir zu zeigen.
Für uns Betreuer gibt es noch die Vorbereitung, bevor die Kinder zur Nachmittagsbetreuung kommen: Wir fangen damit an, alle Fenster zu öffnen, denn Lüften ist grundlegend für einen frischen Kopf und glückliche Körper. Danach checken wir, welche Kinder heute kommen. Anschließend machen wir uns mit dem Bus auf den Weg zur Fröbelschule, um die Kinder abzuholen. Manche Kinder fahren mit dem Bus zurück, während andere mit einem Betreuer/einer Betreuerin zurücklaufen. Wenn alle den Nordendtreff erreicht haben, fängt die Nachmittagsbetreuung offiziell an.
Wir orientieren uns bei der Auswahl der Spiele an den Bedürfnissen der Kinder. Manche spielen gerne mit Karten oder Zügen, andere schauen lieber Bücher an oder puzzlen. Meist schalten wir das Radio an, denn wir lieben FFH und Planet Radio. Außerdem hören wir gerne Lieder von Michael Jackson. Manche Kinder sitzen auch lieber leise auf einem Stuhl und möchten lieber allein sein. Oft malen und basteln wir auch, um die Welt ein wenig bunter zu gestalten. Solltet ihr also kreativ sein, bringt immer eure Ideen mit ein!
Manchmal begleiten wir die Kinder auch auf die Toilette, um ihnen zu helfen oder einfach nur Sicherheit zu vermitteln. Allein eure Präsenz kann viel ausmachen. Die Kinder nehmen auch einen Nachmittagssnack in der Betreuung zu sich. Manche Kinder brauchen Unterstützung beim Essen und beim Einschenken der Getränke. Danach können wir weiterspielen, bis der Fahrdienst die Kinder am Ende der Betreuungszeit abholt und nach Hause bringt.
Meistens begleitet ein Betreuer den Fahrdienst. Wenn ihr nicht mitfahrt, dann wartet unbedingt, bis der Bus abgefahren ist, denn euer Winken wird sehr wertgeschätzt. Wenn die Kinder gegangen sind, ist das Ende des Arbeitstages in der Nachmittagsbetreuung erreicht.
Ich möchte allen Menschen danken, mit denen ich während meiner Zeit bei der Behindertenhilfe sowohl bei in Nachmittagsbetreuung als auch bei den Ferienspielen zusammengearbeitet habe. Nicht zu vergessen den Fahrdienst und die Wochenendgruppen.
Und ein besonderer Danke gilt der Übersetzung dieser Erzählung. Plus der gesamten Behindertenhilfe Offenbach für die Möglichkeit, mit euch zu arbeiten. Ich bin nicht mehr dieselbe, seit ich ein Teil eures Teams werden durfte. Meine Fähigkeiten bezüglich des Umgangs mit Kindern haben sich total verändert und ich habe viel dazu gelernt.“