Tagesablauf beim FSJ in einer integrativen Kita
Eine Freiwillige im Freiwilligen Sozialen Jahr erzählt von ihrem Arbeitsalltag in einer integrativen Kindertagesstätte:
„Mein Tag in der Kita beginnt morgens um 7:30 Uhr mit einem freundlichen „Guten Morgen“ meiner Kolleg*innen. Wir kommen erst einmal an, machen uns alle einen Kaffee und tauschen uns persönlich aus. Noch bevor die Kinder da sind, wird der Gruppenraum gelüftet und der Tagesplan aktualisiert. Während die Kinder dann langsam ankommen, unterhalten wir uns meistens kurz mit ihren Eltern. Die Kinder sollen nach ihrer Ankunft in der Kita zunächst ihre Brotdosen auf den Essenswagen stellen und dann ihre Hände waschen gehen.
Nach dem Frühstück eröffnen wir mit einem Begrüßungslied den Morgenkreis. Dann gehen wir gemeinsam die Anwesenheitsliste durch und besprechen, was heute alles für Aufgaben anstehen. Zu den Aufgaben gehören zum Beispiel das selbstständige Tischdecken und Aufräumen. Wir beenden den Morgenkreis mit einem abschließenden Lied, dann beginnt die Spielphase: Die Kinder dürfen sich aussuchen, was sie spielen oder basteln möchten. Dort begleiten wir sie beispielsweise beim Puzzeln oder Malen. In der Oster- oder Weihnachtszeit werden oft Geschenke gebastelt. Wenn das Wetter schön ist, gehen wir nach draußen auf den Spielplatz und laden eine andere Gruppe ein, sich uns anzuschließen.
Gegen 12 Uhr wird zusammen zu Mittag gegessen. Nach dem Mittagessen putzen die Kinder sich die Zähne und spielen daraufhin weiter, bis die ersten nach etwa einer Stunde abgeholt werden. Das Freispielen dauert bis etwa 14:30 Uhr. Danach bereiten wir regelmäßig gemeinsam mit den Kindern einen kleinen Snack mit Früchten zu. Die Kinder werden dann meist zwischen 14:30 und 15:00 Uhr abgeholt.
Ab 15 Uhr räumen wir unsere Gruppe auf, halten den Tag in einem Protokoll fest, besprechen uns im Team oder führen Gespräche mit den Eltern der Kinder.
An besonderen Tagen gehen wir mit den Kindern und ihren selbstgemachten Filmtickets und Popcorn in unseren Multifunktionsraum und schauen dort gemeinsam einen Film. Manchmal kochen oder backen wir auch zusammen mit ihnen. Außerdem gehen wir jeden Donnerstag in den Turnraum. Dort können die Kleinen zum Beispiel rutschen und in der Ballwanne spielen. Freitags bringen die Kinder jeweils einen persönlichen Gegenstand mit, den wir im Morgenkreis besprechen.
Als integrativer Kindergarten haben wir pro Gruppe fünf Kinder mit Beeinträchtigung. Sie benötigen spezielle Förderung, müssen zum Beispiel gefüttert werden. Trotz ihrer Beeinträchtigungen geben wir unser Bestes, sie in die gleichen Aktivitäten wie die anderen Kinder miteinzubeziehen.
Der Alltag in der Kita ist gut strukturiert, dennoch ist jeder Tag anders. In der Kita lerne ich sehr viel darüber, wie Kindern mit Beeinträchtigung die Teilhabe ermöglicht werden kann. Es bereitet mir große Freude dabei zuzuschauen, wie sich die Kleinen in einem Jahr weiterentwickeln und dazulernen.
Durch das Freiwillige Soziale Jahr in der Kita bin ich in meiner Person gewachsen und konnte viel positive Erfahrung sammeln. Es sind nicht nur die Kinder, die einem ans Herz wachsen, sondern auch die Kolleg*innen, auf die ich mich morgens beim Betreten der Kita freue.“