Presseartikel zum Internationalen Tag der älteren Menschen: Blick auf Senior*innen mit Behinderung

Am 1. Oktober wird jährlich der Internationale Tag der älteren Menschen gefeiert. In diesem Zusammenhang möchten wir auf eine besondere Gruppe aufmerksam machen: Ältere Menschen mit Behinderungen.

Die Gruppe älterer Menschen mit Behinderung ist in Deutschland in den letzten Jahrzehnten gewachsen. Dies lässt sich zum einen erklären mit der gestiegenen Lebenserwartung allgemein und mit dem medizinischen und sozialen Fortschritt für Menschen mit Behinderung. Zum anderen wurden über 200.000 Menschen mit Behinderung während des NS-Regimes systematisch ermordet. Sie erhielten nie die Chance, ein hohes Alter zu erreichen und unsere Gesellschaft der vergangenen Jahrzehnte mit zu prägen.

Absehbar ist, dass die Zahl der älteren Menschen mit Behinderung in der Zukunft weiter ansteigen wird, nicht zuletzt aufgrund der sogenannten Babyboomer-Generation. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Einrichtungen für Menschen mit Behinderung sowie die Gesellschaft insgesamt sich auf die Bedürfnisse und Anforderungen dieser Menschen einstellen. Die Behindertenhilfe Offenbach widmet sich diesem Thema bereits seit vielen Jahren, da auch in ihren Wohneinrichtungen die Bewohner*innen älter werden. In diesem Zusammenhang werden für die Mitarbeitenden regelmäßig Fortbildungen zu Themen wie beispielsweise Behinderung und Demenz, Begleitung von Menschen an ihrem Lebensende, Bewältigung von Trauerfällen etc. angeboten. Darüber hinaus wurden tagesstrukturierende Angebote für die Bewohner*innen entsprechend angepasst, um auch älteren Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weiter zu ermöglichen.

Dass es sich im fortgeschrittenen Lebensalter noch gut in einer Wohneinrichtung leben lässt, zeigt Lorette Lotz. Die 90-Jährige ist die älteste Bewohnerin in einer unserer Wohneinrichtung. Seit dem Jahr 1984 lebt Lorette Lotz in der Albrecht-Tuckermann-Wohnanlage in Langen. Trotz ihres hohen Alters engagiert sie sich als Mitglied des Einrichtungsbeirats für die Anliegen ihrer Mitbewohner*innen. Lorette Lotz ist vielfältig interessiert: Jeden Tag holt sie ihre Offenbach-Post aus dem Briefkasten am Eingang der Wohnanlage und liest, was in ihrer ehemaligen Heimat Hausen, in ihrer neuen Heimat Langen und in der Welt passiert. Außerdem nimmt sie an Werktagen an der Tagesstruktur teil und besucht die Malgruppe in der Wohnanlage. Ausflüge, Projekte und Freizeiten sind dabei immer so gestaltet, dass die Interessen und Bedürfnisse älterer Menschen berücksichtigt werden. Ein Beispiel dafür sind die beiden neuen Hochbeete im Garten der Wohnanlage. Hier muss sich niemand bücken, um das Beet zu pflegen – ideal für ältere Menschen und Menschen im Rollstuhl.

Die Anpassung an die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung, die älter werden, ist nicht immer einfach. In unseren Einrichtungen wird sie aber jeden Tag selbstverständlich umgesetzt und gelebt.

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