Presseartikel: Chance für Menschen mit geistiger Behinderung

Für Menschen mit geistiger Behinderung gibt es viele verschiedene Wohnangebote, um ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. Eines davon existiert schon seit vielen Jahren, aber ist dennoch relativ unbekannt: Das Begleitete Wohnen in Familien.

Begleitetes Wohnen in Familien bedeutet, dass eine Familie, Lebensgemeinschaft oder Einzelperson einen Menschen mit geistiger Behinderung aufnimmt und betreut. Dieses Wohnangebot ermöglicht Menschen mit Behinderung eine familienbezogene Lebensform.

„Viele Menschen kennen dieses Wohnangebot gar nicht“, erzählt Sonja Giebeler, Leiterin des Begleiteten Wohnens in Familien bei der Behindertenhilfe Offenbach. „Dabei leben einige Menschen schon ganz selbstverständlich in dieser Konstellation zusammen und wissen nicht, dass sie Betreuungsgeld und Unterstützung durch einen Fachdienst erhalten können.“ Beispielsweise kümmern sich häufig Geschwister oder Angehörige um einen Menschen mit geistiger Behinderung, wenn die Eltern dies nicht mehr können, aber das Leben in einer eigenen Wohnung oder in einer Wohneinrichtung nicht infrage kommt.

Der Fachdienst der Behindertenhilfe Offenbach möchte helfen, indem er über das Betreuungsgeld sowie zusätzliche finanzielle Zuschüsse für die anteilige Miete und den Lebensunterhalt aufklärt und diesen mit den Familien beantragt. Dabei zählt das Betreuungsgeld von knapp 700 Euro nicht als Einkommen und muss nicht versteuert oder etwa mit Gehalt oder Hartz IV abgerechnet werden.

„Außerdem achten wir vom Fachdienst darauf, dass sich die Familien nicht überfordern und auch mal eine Pause von der Betreuung nehmen oder in den Urlaub fahren können“, erklärt Sonja Giebeler. So gehört beispielsweise die Organisation von Plätzen für Kurzzeitwohnen zu den Aufgaben des Fachdienstes. Außerdem berät der Fachdienst bei fachlichen, rechtlichen und finanziellen Fragen, unterstützt bei Behördengängen oder schriftlichen Anträgen, vermittelt Freizeit- oder Bildungsangebote. „Unsere Begleitung eröffnet den Familien und auch den Menschen mit Behinderung ganz neue Möglichkeiten.“, fährt Sonja Giebeler fort. „Trotzdem haben einige Familien anfangs Sorge davor, wenn der Fachdienst seine regelmäßigen Hausbesuche ankündige. Einige denken, dass wir sie kontrollieren oder maßregeln möchten. Doch darum geht es uns nicht! Viele leisten Großartiges für die Menschen mit Behinderung. Wir wollen dabei helfen, dass es allen gut geht und dass das Zusammenleben über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben kann.“

Wenn Sie mit einem Menschen mit Behinderung zusammenleben und sich für die Unterstützung durch den Fachdienst interessieren, dann melden Sie sich bei Sonja Giebeler, Telefon: 0152 5705 4173, s.giebeler@behindertenhilfe-offenbach.de.

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