Freiwilliges Soziales Jahr in einer Wohnanlage – ein Erfahrungsbericht

Ich arbeite in einer Wohnanlage für Menschen mit Behinderung. In der Wohnanlage leben nur erwachsene Menschen, weshalb die meisten tagsüber auf Arbeit sind. Ich arbeite im Schichtdienst: Frühschicht, Zwischendienst und Spätdienst. Meine Aufgaben unterscheiden sich je nachdem davon, in welcher Schicht ich arbeite.

Beim Frühdienst beginnt meine Schicht um 6:00 Uhr. Als Erstes gehe ich gemeinsam mit meinem Team die heutigen Aufgaben und den Tagesplan durch. Nach dem gemeinsamen Frühstück der Bewohner*innen begleite ich diese zum Bus, der sie zu ihrer Arbeit fährt. Während die Bewohner*innen auf der Arbeit sind, mache ich zum Beispiel die Wäsche oder beziehe die Betten. Ein paar ältere Bewohner*innen sind nicht mehr berufstätig und somit auch tagsüber in der Wohnanlage anwesend. Im Team unternehmen wir meist etwas mit den älteren Bewohner*innen. Oft gehen wir im Wald spazieren, gehen in einem Café etwas essen oder trinken oder bereiten Obstteller zu.

Um 12 Uhr gibt es dann Mittagessen. Falls noch etwas zu erledigen ist, wie etwa ein Arztbesuch, wird dies nach dem Mittagessen erledigt. Um 14:00 Uhr kommt der Spätdienst und löst uns von der Frühschicht ab.

Im Zwischendienst wird von 10:00 bis 19:00 Uhr gearbeitet. Ein*e Kolleg*in aus dem Frühdienst macht mit mir die Übergabe und wir besprechen, was heute noch alles ansteht. Ich beginne meine Arbeit meist mit den hauswirtschaftlichen Aufgaben, wie beispielsweise dem Wäschewaschen, damit diese vorab schon erledigt sind. Danach essen die anwesenden Bewohner*innen zu Mittag und ab 15 Uhr treffen die Bewohner*innen von der Arbeit wieder ein. Nach ihrer Ankunft in der Wohnanlage trinken sie in der Regel Kaffee und essen Kuchen, den wir zuvor zubereitet haben. Die meisten gehen danach auf ihr Zimmer oder schauen zusammen mit den anderen Bewohner*innen im Gruppenraum fern. Vor dem Abendessen spielen wir Gemeinschaftsspiele.

Das Abendessen findet um 18:00 Uhr statt. Die Bewohner*innen helfen uns dabei, den Tisch zu decken. Nachdem alle gegessen haben, bereiten sich die Bewohner*innen mit unser Unterstützung aufs Schlafengehen vor. Mein Zwischendienst endet um 19:00 Uhr.

Meine Schicht im Spätdienst beginnt um 14.00 Uhr. Nachdem ich angekommen bin, findet zunächst immer die Übergabe statt und ich überprüfe die Anwesenheitsliste. Bis 19 ähneln sich die Aufgaben im Spätdienst mit jenen im Zwischendienst. Typische Aufgaben im Spätdienst sind beispielsweise das Einkaufen mit den Bewohner*innen. Wenn die Bewohner*innen schlafen, decke ich den Esstisch für den nächsten Tag und schreibe das Tagesprotokoll.

Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich diese Erfahrung innerhalb meines Freiwilligen Sozialen Jahres sammeln durfte. Dank meiner Kolleg*innen und den Bewohner*innen habe ich sehr viel Neues lernen können. Vor allem die älteren Bewohner*innen inspirieren mich, da viele von ihnen eine bewegende Lebensgeschichte haben und sie mir deshalb vieles über das Leben beigebracht haben.